Positionierung von Studiomonitoren
Um optimal Abhören zu können, müssen bei der Platzierung der Monitore im Hörraum mehrere Aspekte berücksichtigt werden. Zunächst müssen Sie den Hörbereich im Raum bestimmen und überlegen, wo der Hörer in Bezug auf den Raum und die Studiomonitore platziert werden soll. Diese werden von den Wandreflexionen und dem Abstrahlungsraum um die Monitore herum beeinflusst. Bei sorgfältiger Planung wird Ihnen die Platzierung der Monitore helfen, bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Die optimale Hörumgebung
Teilen Sie den Raum in drei gleich große Bereiche: Vorne, Mitte und Hinten. Für Musikproduktionen platzieren Sie ihre Monitorlautsprecher im vorderen Bereich. Der Winkel zwischen dem linken und rechten Monitor sollte 60 Grad betragen, und jeder Monitor sollte auf die Hörposition ausgerichtet sein. Für die Film-Postproduktion werden Monitorlautsprecher meist im hinteren Bereich positioniert.
Resonanzen zwischen den Oberflächen eines Raums werden als „stehende Wellen“ oder „Raummoden“ bezeichnet. Im Fall solcher Resonanzen treten an Begrenzungsflächen Schalldruckmaxima auf. Halten Sie beim Einrichten der Abhörposition mindestens einen Meter Abstand zu den Wänden ein, um die Bereiche solcher Schalldruckmaxima zu vermeiden. Ermitteln Sie die Links/Rechts-Symmetrieachse des Raums. Richten Sie das Setup symmetrisch links und rechts aus.
Bei typischen 2-Wege Systemen sollte sich die akustische Achse des Lautsprechers auf Ohrhöhe befinden, in der Regel in einer Höhe zwischen 1,2 und 1,4 m vom Boden. Werden die Monitore etwas höher und leicht geneigt positioniert, reduzieren sich Bodenreflexionen deutlich. Bei normalen Stereo- und Mehrkanal-Setups sollten Sie sie jedoch nicht so hoch positionieren, dass ein Neigungswinkel über 15 Grad erforderlich ist. Darüber hinaus sollten Monitorlautsprecher stets auf die Hörposition ausgerichtet sein. Je höher ein Monitor steht, desto geringer sind die durch Bodenreflexionen bedingten Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang. Eine Platzierung der Monitore auf der Hälfte der Raumhöhe ist jedoch zu vermeiden, da die Decke bei tiefen Frequenzen ebenfalls als reflektierende Oberfläche wirkt.
Vorschläge zur Positionierung eines 5.1-Monitor-Setups für zwei verschiedene Raum-Grundrisse:
Platzierung der Studiomonitore und die Abhörposition im Raum
Schall wird von den Wänden, der Decke und dem Boden reflektiert. Ist der reflektierte Schall in Phase mit dem Direktschall, erhöht sich der Schallpegel an der Abhörposition. Trifft der reflektierte Schall gegenphasig ein, verringert sich der Schallpegel.
Wenn die Wände nicht so gestaltet sind, dass sie Schallenergie ablenken, wird ein Großteil der Schallenergie von der reflektierenden Wand im gleichen Winkel zurückgeworfen, in dem er auf die Wand aufgetroffen ist. Vermeiden Sie also Lautsprecherpositionen, bei denen direkte Reflexionen von Wänden, Decke und Boden an der Abhörposition eintreffen.
Fallen Raummaße mit bestimmten Wellenlängen zusammen, summiert sich die Schallenergie in Form von Resonanzen. Der Resonanzton bildet stehende Wellen im Raum, die an bestimmten Stellen in Abhängigkeit von der Resonanzfrequenz zu Schalldruckmaxima und -minima führen. Die Position der Monitorlautsprecher beeinflusst, wie viel Energie diese Raummoden aufnehmen und wie stark sie hörbar werden. Eine Veränderung der Aufstellung kann helfen, den Einfluss problematischer Raummoden zu reduzieren.
Manche Abhörpositionen sind unter Resonanzaspekten ungünstig. Befindet sich die Abhörposition genau am Nullpunkt von Raummoden, werden diese Frequenzen mit sehr geringem Pegel abgebildet und scheinen im Gesamtklang zu fehlen. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, die Abhörposition zu verändern. Üblicherweise wird sie nach vorne oder hinten verschoben.
Schallabstrahlung
Das Abstrahlfeld ist der Bereich, den ein Lautsprecher mit seinen Schallwellen erreicht. Wird die Schallausbreitung durch Wände begrenzt, nimmt der Schalldruck durch die Reflexionen zu. Mit jeder Halbierung des Abstrahlfelds durch eine Wand in der Nähe des Lautsprechers verdoppelt sich der Schalldruck.
Ein Monitor, der im Freifeld einen linearen Frequenzgang aufweist, erzeugt vor einer massiven Wand einen bis zu 6 dB höheren Schalldruckpegel. In einer Ecke (zwei Wände) kann diese Anhebung 12 dB betragen, bei drei begrenzenden Flächen (Ecke in der Nähe der Decke) sogar bis zu 18 dB. Dies betrifft insbesondere die tiefen Frequenzen.
Weitere Informationen zur Schallabstrahlung finden im Kapitel "Grundlagen Schall" unter "Schallausbreitung" im Bereich Sound 101.
Sound radiation and radiation space are something to take into account when placing monitors into any space. Sometimes the space is limited and there is not much choice with the physical placement of the monitors and Genelec has developed GLM Calibration tools and software to help conquer these challenges in listening spaces.
Wandreflexionen und Auslöschungen
Bei einem bestimmten Abstand des Lautsprechers zur Wand, der einem Viertel der jeweiligen Wellenlänge einer Frequenz entspricht, verhält sich die Wandreflexion gegenphasig zum Lautsprechersignal. Der reflektierte Schall löscht diesen Frequenzanteil des Signals aus, was zu einer Pegelreduktion führt, die wiederum vom jeweiligen Wandabstand sowie dem Ausmaß des reflektierten Schalls abhängt.
Wandreflexionen erzeugen ein Muster von Auslöschungen bei verschiedenen Frequenzen (auch als Kammfiltereffekt bekannt). Der erste auslöschungsbedingte „Einschnitt“ im Frequenzgang kann zwischen 6 dB und 20 dB betragen. Filterung des Monitor-Ausgangssignals durch schmalbandige Anhebungen schafft hier keine Abhilfe, da sich Pegeländerungen gleichermaßen auf den reflektierten Schall auswirken.
Ein möglicher Lösungsansatz ist in diesem Fall der Einbau der Monitore in eine massive Wand, wodurch im Prinzip eine sehr große Schallwand entsteht. So lassen sich Reflexionen an der Rückwand und die daraus resultierenden Auslöschungen verhindern.
Eine weitere Option ist die Platzierung des Monitors sehr nah an der Wand. Dies verschiebt die unterste Auslöschungsfrequenz in einen Frequenzbereich, in dem der Monitor gerichtet nach vorne abstrahlt und die Auslöschung gar nicht erst auftritt. Berücksichtigen Sie jedoch, dass die Anhebung der tiefen Frequenzen bei wandnaher Position ausgeglichen werden muss (bis zu +6 dB für jede nahe reflektierende Fläche).
Alternativ kann der Monitor auch in einem wesentlich größeren Abstand zur Wand positioniert werden. So verschiebt sich die Auslöschungsfrequenz unter die Grenzfrequenz des Lautsprechers. Wird der Abstand des Lautsprechers zur Wand vergrößert, verringert sich zugleich der Abstand zum Abhörplatz. Dies erhöht den Direktschallanteil und reduziert den Einfluss von Reflexionen, was der Wiedergabequalität zugute kommt.
Ein anderer Ansatz ist die akustische Behandlung der Wand, so dass deutlich mehr Schall absorbiert wird, die Amplitude der reflektierten Schallenergie möglichst gering bleibt und es nicht zu Auslöschungen des Direktschalls kommt.
Wird ein Subwoofer zur Wiedergabe tiefer Frequenzen eingesetzt, können die Monitorlautsprecher freier positioniert werden. Der Subwoofer sollte nah an einer oder mehreren Wänden aufgestellt werden. Die Monitore hingegen können so platziert werden, dass die Frequenzeinbrüche im Bassbereich im übertragenen Frequenzbereich gar nicht erst auftreten.
Lesen Sie auch den speziellen Abschnitt über Akustik für weitere Optionen zur Abstimmung und Kalibrierung Ihrer Genelec-Monitore, um die Klangqualität weiter zu verbessern.
Um Auslöschungen n aufgrund von Schallreflexionen von der Wand hinter dem Monitor zu vermeiden, befolgen Sie die unten abgebildeten Aufstellungsempfehlungen.
Grundsätzlich treten derartige Reflexionen nur bei relativ tiefen Frequenzen auf, sind allerdings unbedingt zu vermeiden, da Auslöschungen den Pegel des Tieftöners reduzieren können, so dass der Tieftonanteil im Klangbild zu gering erscheint. Auslöschungen können Sie unterbinden, indem Sie den Monitor nah genug an der Wand aufstellen. In der Regel sollte die Entfernung zwischen Lautsprecher-Front und Wand weniger als 60 cm betragen. So ist sichergestellt, dass die tieffrequenten Signalanteile erhalten bleiben. Bei Lautsprechern mit einem rückseitigen Bassreflex-Port sollte ein Mindestabstand von 5 cm zur Wand eingehalten werden, damit er optimal arbeiten kann.
Positionierung der Studiomonitore und des Subwoofers
Bei tiefen Frequenzen ist es entscheidend, dass die relevantesten Raummoden gleich stark angeregt werden. Ein einzelner Subwoofer wird in der Regel an der Vorderwand aufgestellt, etwas außerhalb der Mittelachse. Mit zwei oder mehr Subwoofern, die im Raum verteilt sind, kann eventuell ein noch gleichmäßigerer Frequenzgang realisiert werden.
Die Aufstellung eines Subwoofers an einer Wand oder in einer Ecke erzeugt im Tiefbassbereich den höchsten Schallpegel. Grundsätzlich gilt, dass der linearste Frequenzgang erzielt wird, wenn die Raummoden gleich stark angeregt werden. Ein einzelner Subwoofer wird in der Regel an der Vorderwand aufgestellt, etwas außerhalb der Mittelachse. Mit zwei oder mehr Subwoofern kann ein noch gleichmäßigerer Frequenzgang realisiert werden. Bitte beachten Sie, dass der Pegel des Subwoofers bei der Pegel-Kalibrierung auf den gleichen Pegel eingestellt wird wie das Haupt-Monitorsystem.
Aktive Subwoofer aus der Genelec 7000er-Serie arbeiten mit einer Übergangsfrequenz von 85 Hz. Der Subwoofer überträgt also die Frequenzen unterhalb von 85 Hz, die Monitorlautsprecher alles darüber.
Genelec-Subwoofer aus der Smart Active Monitoring-Serie (SAM) ermöglichen Übergangsfrequenzen zwischen 50 und 100 Hz. Wählen Sie eine Frequenz, die sowohl von den Monitoren als auch vom Subwoofer wiedergegeben werden kann, und stellen Sie die Phasenlage des Subwoofers an der Übergangsfrequenz ein. Bei falscher Phasenlage kann es im Bereich der Übergangsfrequenz zu Pegeleinbrüchen kommen. Die Einstellung der Phasenlage wird in der Subwoofer-Bedienungsanleitung beschrieben.
Die obere Grenzfrequenz für den LFE-Kanal (Low Frequency Effect) kann unabhängig auf 85 Hz oder 120 Hz festgelegt werden. Bei bestimmten Subwoofern können die LFE-Anteile über 85 Hz an den Center-Monitor weitergeleitet werden, so dass der LFE-Kanal ebenfalls mit voller Bandbreite abgehört werden kann.
Typische empfohlene Abstände zur Wand hinter den Monitoren und dem/n Subwoofer/n sind hier dargestellt:
Post-Produktionsstudios
Bei bestimmten Anwendungen, zum Beispiel in großen Post-Production-Studios, ist eine Aufstellung von Subwoofern an der vorderen Wand nicht empfehlenswert, da der Subwoofer dann sehr weit von der Abhörposition entfernt steht und der Subwoofer-Frequenzgang nicht mehr linear verläuft.
In diesen Fällen empfehlen wir die Platzierung der Subwoofer an den Seitenwänden in der Nähe der Haupt-Monitore. Der Einsatz zweier Subwoofer, einer an jeder Seitenwand, kann die Linearität im Bassbereich verbessern.